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Elon Musk will Twitter doch kaufen

Nach monatelangem Hickhack könnte die Übernahme von Twitter durch Elon Musk doch noch zustande kommen. Kurz vor einem Gerichtsprozess erneuert der Tesla-Chef überraschend sein Angebot. Das bestätigte er in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC.
Elon Musk will Twitter doch kaufenQuelle: Legion-media.ru © Political-Moments

Tech-Milliardär Elon Musk will die milliardenschwere Übernahme des Online-Dienstes Twitter nun doch vollziehen. Das bestätigte der Tesla-Chef am Dienstag in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. So könnte der Rechtsstreit um den Milliarden-Deal kurz vor dem mit Spannung erwarteten Gerichtsprozess doch noch vermieden werden.

Musk habe in einem Brief vorgeschlagen, den Deal zum ursprünglich vereinbarten Kaufpreis von 54,20 Dollar pro Aktie durchzuführen, erklärten seine Anwälte – und bestätigten damit einen Bericht des Finanzdienstes Bloomberg. Es bahnt sich also eine spektakuläre Wende in dem Konflikt um die rund 44 Milliarden Dollar teure Übernahme an. Eine Stellungnahme von Twitter liegt derzeit noch nicht vor.

Musk hatte die Kaufvereinbarung vom April eigentlich im Juli für ungültig erklärt, weil Twitter angeblich falsche Angaben zur Anzahl von Fake-Accounts auf seiner Plattform gemacht habe. Das Unternehmen pochte jedoch auf die Einhaltung des Kaufvertrags und zog vor Gericht. Eigentlich soll noch im Oktober der Prozess beginnen, bei dem geklärt wird, ob Musk von der Übernahme zurücktreten kann.

Die Gründe für Musks Umdenken sind unklar. Viele Experten bewerteten seine Chancen bei dem Gerichtsverfahren von Anfang an als ungünstig. Musk hat monatelang versucht, angeblich falsche Angaben von Twitter zur Zahl von Spam- und Fake-Accounts als Bruch der Übernahmevereinbarungen darzustellen. Doch ob das vor Gericht reichen würde, gilt als zweifelhaft.

Im August hatte Musk mit neuen Argumenten nachgelegt, in dem Versuch, die milliardenschwere Übernahme von Twitter abzublasen. Dabei brachte der Tesla-Chef Anschuldigungen eines Whistleblowers ins Spiel, der Twitter unter anderem mangelnden Schutz von Nutzerdaten und andere Sicherheitsschwächen vorwarf. Aufgrund dieser "ungeheuerlichen" Mängel sei Musks Kaufangebot für Twitter als ungültig einzustufen, schrieben seine Anwälte damals an das Unternehmen.

Erst gestern hatte Musk sich weltweit ins Gespräch gebracht – mit einem Friedensvorschlag zur Beendigung des Ukraine-Kriegs, den er über Twitter verbreitete. Darin formulierte der Tech-Milliardär unter anderem Russlands Anspruch auf die Krim und das legitime Recht der Bevölkerung des Donbass, in einem Referendum über ihre Staatszugehörigkeit zu entscheiden. Er erntete damit einen wahrhaften Shitstorm vonseiten der Ukraine-Unterstützer, darunter auch der ehemalige Botschafter Andrei Melnyk und der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij.

Ob mehr als eine zufällige Synchronizität zwischen diesen beiden Ereignissen besteht, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher sagen.

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(rt/dpa)

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