Afrika

In Libyen sind 2,5 Tonnen Uranerz-Konzentrat verschwunden

Schätzungsweise 2,5 Tonnen Uranerz-Konzentrat, die an einem Standort in Libyen gelagert werden sollten, waren nicht aufzufinden, als Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) den Ort besichtigen wollten.
In Libyen sind 2,5 Tonnen Uranerz-Konzentrat verschwundenQuelle: Legion-media.ru

Eine Delegation der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), die eine Lagerstätte in Libyen besuchen wollte, musste feststellen, dass offenbar 2,5 Tonnen Uranerz-Konzentrat verschwunden sind.

Die IAEO-Inspektoren "fanden heraus, dass zehn Fässer mit etwa 2,5 Tonnen Natururan in Form von UOC (Uranerz-Konzentrat), die zuvor von [Libyen] als an diesem Ort gelagert deklariert worden waren, nicht an diesem Ort vorhanden waren", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters den Generaldirektor Rafael Grossi.

Die Inspektion wurde am Dienstag durchgeführt. Sie war ursprünglich für das vergangene Jahr geplant, musste aber wegen der Sicherheitslage in der Region verschoben werden", so Grossi in dem einseitigen Bericht, der den IAEO-Mitgliedern übermittelt wurde.

Die IAEO werde "weitere Aktivitäten" durchführen, um den Verbleib des Urans zu ermitteln und herauszufinden, wie es aus der Anlage verschwunden ist. Die IAEO nannte den Ort nicht, sondern sagte nur, dass er nicht unter der Kontrolle der international anerkannten Regierung stehe und dass es eine "komplexe Logistik" erfordere, um den Ort zu erreichen.

Uranerz-Konzentrat ist schwach radioaktiv. In dem Material kann aber keine nukleare Kettenreaktion ausgelöst werden. Um das Konzentrat für Atomkraftwerke oder gar für Atomwaffen einzusetzen, müsste es zuerst in komplexen technischen Anlagen in einer Reihe von Schritten weiterverarbeitet werden.

Libyen war in den Besitz von Zentrifugen zur Urananreicherung und von Nuklearwaffen gelangt, gab jedoch 2003 sein Atomwaffenprogramm auf, um die Beziehungen zum Westen zu verbessern. Acht Jahre später unterstützte die NATO einen Aufstand gegen die Regierung von Oberst Muammar Gaddafi in Bengasi und bombardierte Libyen.

Am 17. März 2011 stimmte der UN-Sicherheitsrat "aus humanitären Gründen" für den Vorschlag der USA, eine Flugverbotszone über Libyen einzurichten. Brasilien, Russland, Indien, China und Deutschland enthielten sich der Stimme.

Innerhalb weniger Tage startete die NATO daraufhin eine Bombenkampagne gegen die Regierung, während die US-amerikanische und die britische Marine die libysche Küste blockierten. Gaddafi wurde im Oktober 2011 auf grausame Weise hingerichtet. Als US-Außenministerin Hillary Clinton in einem Fernsehinterview über seinen Tod informiert wurde, erklärte sie lachend: "Wir kamen, wir sahen, er starb."

Einst das wohlhabendste Land Afrikas, brach Libyen bald in einem Bürgerkrieg zwischen rivalisierenden Kriegsherren zusammen. Die von den Vereinten Nationen unterstützte Übergangsregierung sollte im Dezember 2021 Wahlen abhalten, doch dazu kam es nicht. Das Land ist de facto zwischen den in Tripolis und Bengasi ansässigen Gruppierungen aufgeteilt.

Mehr zum ThemaVölkerrechtswidrige Kriege seit 1991? Nur der von Russland, sagt die Bundesregierung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.