Europa

Keine Friedensverhandlungen in Sicht – Kiew lehnt Gespräche mit Moskau erneut ab

Michail Podoljak, der Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamtes, hat gefordert, dass die russischen Truppen die Ukraine zuerst verlassen müssen, bevor Verhandlungsinitiativen aufgegriffen werden können. Russland schließt einen Dialog zu diesen Bedingungen aus.
Keine Friedensverhandlungen in Sicht – Kiew lehnt Gespräche mit Moskau erneut abQuelle: Gettyimages.ru © Emin Sansar/Anadolu Agency

Kiew geht davon aus, dass ein Verhandlungsprozess mit Moskau zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich sei. Dies schrieb der Berater des ukrainischen Präsidenten, Michail Podoljak, auf seinem Twitter-Account.

Seiner Meinung nach müssen die russischen Truppen, bevor ein solcher Dialog beginnen kann, "das Territorium des anderen Landes verlassen". Andernfalls seien Verhandlungen "sinnlos, gefährlich und mörderisch" für die Ukraine und Europa, so Podoljak.

Wenige Stunden zuvor waren Äußerungen des russischen Präsidentensprechers Dmitri Peskow bekannt geworden, wonach der Kreml nicht einmal eine "fadenscheinige Grundlage" für die Aufnahme von Kontakten zwischen Moskau und Kiew sehe. Der Kreml sei davon überzeugt, dass der Westen der Ukraine keinen Dialog erlaubt und auch die ukrainische Seite dies nicht will. Die russischen Behörden hätten den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij an die Weigerung der Ukraine erinnert, mit Russland zu verhandeln, solange das Land von Wladimir Putin regiert wird.

Die westlichen Länder befürworten eine Beilegung des bewaffneten Konflikts im Wege des Dialogs, betonten jedoch, dass dies nur möglich sei, wenn die Interessen der Ukraine berücksichtigt würden. So bezeichnete der italienische Außenminister Antonio Tajani die Vorschläge Kiews als "den einzigen akzeptablen Friedensplan". Ähnlich äußerten sich die Vereinigten Staaten und andere Staaten.

Es handelt sich um die vom ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij vorgelegte sogenannte "Friedensformel". Sie schlägt unter anderem den Abzug der russischen Truppen und eine vollständige Einstellung der Feindseligkeiten vor, die Festlegung des Endes des Konflikts, die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine, die Gewährleistung der Strahlen- und Nuklearsicherheit des Landes und andere Schritte.

Das russische Außenministerium hatte jegliche Verhandlungen auf der Grundlage dieser Formel ausgeschlossen. Der Kreml erklärte, Moskau werde nicht den "Bedingungen eines anderen" folgen.

Auch mehrere afrikanische Länder haben eigene Vorschläge für eine Lösung unterbreitet. Im Mai erklärte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, Russland und die Ukraine hätten sich bereit erklärt, eine Mission zu akzeptieren, an der neben ihm die Staats- und Regierungschefs von Sambia, Senegal, Kongo, Uganda und Ägypten teilnehmen würden.

Auch der brasilianische Präsident Lula da Silva hat wiederholt erklärt, sein Land wolle Moskau und Kiew zur Aufnahme eines Dialogs ermutigen. Anfang Juni berichtete TASS, dass russische Diplomaten mit Indonesien über die Friedensinitiative für die Ukraine gesprochen hätten.

Mehr zum ThemaTerrorstaat Ukraine: Bundesregierung billigt Terrorismus

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.