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Russlands UN-Vertretung: Gespräch zwischen Bundeswehr-Offizieren Schande für Deutschland

Die russische Vertretung bei der UNO bezeichnete das geleakte Gespräch zwischen Bundeswehr-Offizieren als eine Schande für Deutschland. Demnach handelt es sich nicht mehr die BRD, mit der die Russische Föderation einst Freundschaftsverträge unterzeichnet hatte.
Russlands UN-Vertretung: Gespräch zwischen Bundeswehr-Offizieren Schande für DeutschlandQuelle: Gettyimages.ru © huettenhoelscher

Der Erste Stellvertretende Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen Dmitri Poljanski hat die Audioaufnahme eines Gesprächs zwischen hochrangigen deutschen Offizieren über den möglichen Einsatz von Taurus-Raketen gegen die Krim-Brücke als eine Blamage für Deutschland bezeichnet. Dies schrieb der Diplomat auf seiner X-Seite:

"Dies ist eine gewaltige Schande und ein Gesichtsverlust für Deutschland, das seine neuen Farben zeigt: verlogen, gemein, aggressiv, revanchistisch und russophob."

Heutzutage sei Deutschland nicht mehr das, was es gewesen sei, als Russland in den 1990er/2000er-Jahren Freundschaftsverträge mit dem Land unterzeichnet habe, so der Diplomat weiter. Poljanski resümierte:

"Eine Analogie mit den 1930er-Jahren ist unvermeidlich."

Am Vortag hatte RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan ein Transkipt und dann eine einschlägige Audioaufnahme eines Gesprächs unter den deutschen Militärs veröffentlicht, wonach Luftstreitkräfte-Offiziere die Möglichkeit erörterten – trotz der offiziellen Ablehnung von Bundeskanzler Olaf Scholz – Langstreckenraketen vom Typ Taurus an Kiew zu liefern und mit diesen eine "Brücke im Osten" zu schlagen, aber so, dass Berlin nicht direkt in den Konflikt hineingezogen würde. Die RT-Chefin erklärte, die 40-minütige Aufnahme des Gesprächs sei ihr von "Kameraden mit Schulterklappen" übergeben worden und stamme vom 19. Februar.

Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, forderte daraufhin eine Erklärung von Berlin. Sie unterstrich:

"Der hybride Krieg gegen das russische Volk, den der Westen entfesselt hat, ist in vollem Gange."

Das deutsche Verteidigungsministerium leitete nach der Veröffentlichung des Materials von Simonjan eine Überprüfung des abgehörten Gesprächs ein. Der Spiegel schrieb, dass sich die Aufnahme nach einer ersten Analyse als authentisch erwiesen habe.

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