Nordamerika

Studie: Angebliche russische "Troll-Armee" auf Twitter hatte kaum Einfluss auf US-Wahl 2016

Der Einfluss angeblicher russischer "Trolle" auf Twitter auf das Rennen im Jahr 2016 um die US-Präsidentschaft war minimal oder gar nicht vorhanden. Das zeigt eine Studie des "New York University Center for Social Media and Politics", die in der Zeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht wurde.
Studie: Angebliche russische "Troll-Armee" auf Twitter hatte kaum Einfluss auf US-Wahl 2016Quelle: Gettyimages.ru © Jakub Porzycki/NurPhoto

Laut einer Studie des Center for Social Media and Politics an der New York University, die in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, beeinflussten angebliche sogenannte russische "Internet-Trolle" die Wahlergebnisse nur einer sehr kleinen Anzahl von Twitter-Nutzern während des Präsidentschaftswahlkampfs zwischen Donald Trump und Hillary Clinton im Jahr 2016. Und die Mehrheit derer, die von "russischer Desinformation" beeinflusst wurden, waren überzeugte Republikaner, so erklärt die Studie.

Einer der Autoren dieser Studie, Josh Tucker, erklärte gegenüber der Washington Post, dass frühere Schätzungen der Bedeutung russischer "Troll"-Aktionen übertrieben waren, weil diese Tweets meist auf einen nur kleinen Teil der Bevölkerung abzielten, der tatsächlich für Trump gestimmt hat. Laut der Studie war Zielgruppe von etwa 70 Prozent aller Tweets der russischen "Trolle" nur ein Prozent der Twitter-Nutzer, und die Masse der Anhänger konservativer Parteien sah solche Veröffentlichungen neunmal seltener als extreme Anhänger der Republikaner. Tucker betonte daher:

"Unsere Daten haben gezeigt, dass wir keine Verbindung zwischen diesen Tweets und einer Verhaltensänderung der Menschen finden konnten."

Die Autoren der Studie schätzen, dass die angeblich "von Russland gesponserten" Tweets von etwa 32 Millionen Menschen gesehen wurden, Facebook dagegen verzeichnete nach eigenen Angaben im Jahr 2017 etwa 126 Millionen Aufrufe solcher Veröffentlichungen auf seiner Plattform. Währenddessen hatten die US-Medien und die Veröffentlichungen von Politikern einen größeren Einfluss auf die Wählerschaft, wogegen die Aktionen russischer Twitter-Nutzer keinen Einfluss auf "politische Ansichten, Polarisierung, Präferenzen und Wahlverhalten" hatten.

Dennoch bestreitet die Studie nicht, dass die Twitter-Postings russischer Nutzer die Wähler von Donald Trump beeinflusst haben. Die Autoren untersuchten keine anderen Social-Media-Seiten – insbesondere Facebook oder die Hacks und anschließenden Leaks, die mit Russland in Verbindung gebracht wurden. In einer Studie der Professorin Kathleen Hall Jamieson von der University of Pennsylvania aus dem Jahr 2018 wurde die Rolle solcher Lecks jedoch als bedeutend bezeichnet.

Die Autoren der Studie von der New York University warnten auch davor, dass das Risiko einer Beeinflussung der US-Wahlergebnisse durch russische "Trolle" angeblich nach wie vor beträchtlich sei. Als eines der potenziellen Risiken nannte Tucker, dass die weit verbreitete Diskussion des Themas einige US-Amerikaner dazu veranlassen könne, auch den Ausgang des Präsidentschaftswahlkampfes 2020 in Frage zu stellen, bei dem Trump gegen den jetzt amtierenden US-Präsidenten Joe Biden verloren hatte.

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