Nahost

Zunehmender Boykott von Coca-Cola, McDonald's und Starbucks in muslimischen Ländern

US-Marken im Nahen Osten werden zunehmend durch Boykotte geschädigt, wie Bloomberg berichtet. Die Boykottkampagnen gelten US-Unternehmen, die Israel unterstützen. Arabische Anbieter von Limonaden, Kaffee und Fast Food erleben hingegen einen Boom.
Zunehmender Boykott von Coca-Cola, McDonald's und Starbucks in muslimischen LändernQuelle: www.globallookpress.com © Muhammed Ibrahim Ali / Keystone Press Agency

Zahlreiche große westliche Marken haben aufgrund von Boykottkampagnen im Nahen Osten Kunden verloren und Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Die Kampagnen richten sich gegen Unternehmen, die als Unterstützer Israels im Gaza-Krieg gelten, berichtete Bloomberg am Freitag.

Israel hat der Hamas nach deren Überraschungsangriff vom 7. Oktober, bei dem schätzungsweise 1.200 Israelis getötet wurden, den Krieg erklärt. Die darauffolgende israelische Offensive hat Berichten zufolge mehr als 30.000 Palästinenser im Gazastreifen das Leben gekostet und eine Welle von Anti-Israel-Boykottbewegungen in den mehrheitlich muslimischen Ländern der Region ausgelöst.

Nach Angaben von Bloomberg sind die Aktien von Americana Restaurants International, das im Nahen Osten Filialen der Restaurantketten KFC, Pizza Hut, Krispy Kreme und Hardee's betreibt, an der saudischen Börse in den vergangenen drei Monaten um 27 Prozent gefallen. Börsenanalysten prognostizierten aufgrund des Boykotts für das erste Quartal einen weiteren Gewinneinbruch bei den betroffenen Unternehmen. Der türkische Coca-Cola-Vertrieb verzeichnete im vierten Quartal 2023 einen Absatzrückgang von 22 Prozent gegenüber den vorangegangenen drei Monaten. Zuvor hatte sich das Parlament des Landes im November der Boykottbewegung angeschlossen und erklärt, es werde das Erfrischungsgetränk aus seinen Kantinen entfernen.

McDonald's-Restaurants in der Region haben laut Chris Kempczinski, dem CEO des Fast-Food-Riesen, eine "bedeutende geschäftliche Auswirkung" durch den Boykott erfahren. Den genauen Umfang der Verluste nannte er jedoch nicht. Das Unternehmen steht bei den Kunden im Nahen Osten seit Mitte Oktober in der Kritik. Zu dieser Zeit prahlte sein Franchisenehmer in Israel in den sozialen Medien damit, dass er israelischen Soldaten kostenlose Mahlzeiten zukommen lässt. Andere westliche Unternehmen, darunter Starbucks, IBM und Nestlé, sind ebenfalls mit Boykotten konfrontiert. Fawaz Gerges, Professor für Nahostpolitik an der London School of Economics, kommentierte diese Entwicklung gegenüber Bloomberg:

"Ob McDonald's oder Starbucks, sie alle sind betroffen. [Die Wahrnehmung, dass Washington Israel begünstigt], wirkt sich wirklich auf diese Unternehmen aus, weil Amerika darin verwickelt ist."

Unterdessen würden die Geschäfte lokaler Marken durch den Boykott angekurbelt. Die einheimischen Kaffeehäuser verzeichneten in Kuwait in den zurückliegenden drei Monaten einen Gewinnsprung, da die Kunden größtenteils nicht mehr zu Starbucks gingen, berichtete Bloomberg. Nach Angaben ihres Gründers Moath Fauri sei der Umsatz der jordanischen Kaffeekette Astrolabe um 30 Prozent gestiegen. Dabei biete das Unternehmen in seinen Filialen keine amerikanischen und französischen Produkte mehr an und kaufe stattdessen lokale Produkte ein. In Ägypten sei der Umsatz der lokalen Getränkemarke Spiro Spathis laut dem kaufmännischen Direktor Youssef Atwan ebenfalls sprunghaft angestiegen.

"Plötzlich wurden wir mit Bestellungen von Supermärkten und Restaurants bombardiert und hatten alle Hände voll zu tun, um die Nachfrage zu bewältigen. Die Kunden gingen in die Restaurants und fragten entweder nach unserer Marke oder weigerten sich zumindest, die Produkte auf der Boykottliste zu trinken", erklärte Atwan.

Mehr zum Thema - Zensur und Cancel-Culture: Künstler rufen zum Boykott Deutschlands auf

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.