Negativpreis "Floskel des Jahres" geht an "Eigenverantwortung"
Seit dem Jahr 2014 macht das sprach- und medienkritische Projekt "Floskelwolke" auf Klischees, Wortpannen und fragwürdige Formulierungen in deutschsprachigen Nachrichtentexten aufmerksam. Einige davon haben es in das Jahresranking 2021 geschafft. Ganz oben steht dort das Wort "Eigenverantwortung". Die Begründung der Sprachkritiker Udo Stiehl und Sebastian Pertsch lautet:
"Ein legitimer Begriff von hoher gesellschaftlicher Bedeutung wird ausgehöhlt und endet als Schlagwort von politisch Verantwortlichen, die der Pandemie inkonsequent entgegenwirken."
Das Wort werde als Synonym für soziale Verantwortung fehlgedeutet und von Impfgegnern als Rechtfertigung für Egoismus gekapert.
Auf den Plätzen 2 bis 4 rangieren die Adjektive "klimaneutral", "linksgelb" und "unvorhersehbar". In den Top 5 ist auch das Substantiv "Instrumentenkasten" zu finden.
🏆 #FloskelDesJahres 2021 🏆Platz 1: #EigenverantwortungPlatz 2: #klimaneutralPlatz 3: #linksgelbPlatz 4: #unvorhersehbarPlatz 5: #InstrumentenkastenDie Begründungen, die Pressemitteilung und den Pressespiegel zum Negativpreis finden Sie im nachfolgenden Thread. ⬇️ pic.twitter.com/UFuBFoyquX
— Floskelwolke (@Floskelwolke) January 1, 2022
Nach Angaben von Pertsch sei die Zahl der Vorschläge für das Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Während für die erste Auszeichnung der "Floskel des Jahres" vor genau einem Jahr 178 Vorschläge eingetroffen seien, seien es für den aktuellen Negativpreis Anfang 2022 nur noch 72 Begriffe und Formulierungen gewesen. Als Grund dafür nannte der Journalist die Situation rund um das Coronavirus.
"Die Pandemie sorgte im ersten Jahr für zahlreiche Neologismen und Floskeln, die auch den Journalismus beschäftigten."
Die Vorschläge mit Bezug zur Pandemie seien diesmal weniger geworden. Zehn der 72 Einreichungen hätten sich immerhin aufs Impfen bezogen.
Die Floskeln des Jahres 2020 waren die Wörter "Einzelfälle", "Corona-Gegner", "europäische Lösung", "Clan-Kriminalität" und "Fremdenfeindlichkeit".
Mehr zum Thema - Rechtsgutachten gegen Patriarchat: Gendern für staatliche Stellen laut Grundgesetz verpflichtend
(dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.